Stellen Sie sich vor, es klingelt an Ihrer Tür. Ein Bote überreicht Ihnen einen Blumenstrauß an dem ein USB-Stick hängt. Sie wundern sich, aber da Sie ein Internetportal betreiben und gerne Krimis lesen ist Ihre Neugier geweckt. Sie überprüfen den USB Stick nach Viren, stecken ihn in den PC und sehen ein Video. Verwackelte Aufnahmen, eine Fahrstuhlsequenz. Auf einmal ploppt eine Internet-Adresse auf: www.push11.com. Sie gehen zu der Adresse und sehen wieder den Fahrstuhl. Jetzt geben Sie den Suchbefehl „push11“ bei google ein und finden bereits zahlreiche Einträge. Es gibt sogar ein Forum, in dem andere, die ebenfalls einen Blumenstrauß erhalten haben, über das mysteriöse Video diskutieren. Sie merken, es wurden nur speziell ausgewählten Menschen kontaktiert. Handverlesen ausgesucht und alle mit einem großen Bezug zum Internet. Einem von der Gruppe ist es bereits gelungen, ein Rätsel zu lösen und die Fahrstuhltür zu öffnen. Und jetzt wissen Sie: Sie sind mittendrin in einem Alternate Reality Game, kurz ARG, eine neue interaktive Spielform, die in Deutschland bislang noch relativ unbekannt ist aber immer mehr Anhänger findet. Hier eine kurze Definition: Ein Alternate Reality Game (ARG) ist die interaktive Form einer Erzählung, bei der Realität und Fiktion miteinander verschmelzen und die Mitspieler durch ihr Handeln zu Mit-Erzählern werden. Das ARG nutzt multimediale Möglichkeiten wie E-Mails, Webseiten, Chats, Telefone, Videos und mehr, sodass man zum Beispiel mit auftauchenden Figuren kommunizieren und sich mit ihnen zu einem Treffen verabreden kann. Gemeinsam gilt es, Aufgaben und Rätsel zu lösen, die sich im Verlauf der Geschichte immer wieder ergeben. Ich finde ein ARG ist vergleichbar mit einer interaktiven Schnitzeljagd. Doch warum schreibe ich hier darüber? Nun, nachdem sich die Spieler bei push11 zu einer Gemeinschaft zusammen getan hatten, schafften sie es sehr schnell, ein weiteres Rätsel zu lösen und stießen auf das Tagebuch eines kleinen Jungen. Sie ahnen es, wer dieser Junge „in Wirklichkeit“ ist. Genau: „Das Kind“. Die Geschichte von Simon Sachs, dem kleinen, zehnjährigen Jungen, der glaubt, schon einmal als Serienmörder auf der Welt gewesen zu sein, hat nämlich bereits begonnen. Und schon wenige Stunden nach dem ersten Eintrag über push11 im Internet haben unzählige User den Prolog, also die letzten Tage Simons BEVOR das Buch beginnt, interaktiv gestaltet, miterlebt und geschrieben. Die immer zahlreicher werdenden Mitspieler konnten in den folgenden Wochen Simons Tagebuch lesen, mit ihm chatten und ihm Emails schreiben; sie haben unter anderem seinen Psychologen, Dr. Tiefensee kennengelernt (http://www.wer-war-ich.org/); sie haben sogar persönlich mit dem Killer telefoniert…nachdem ein Rätsel sie mitten in der Nacht zu einem See führte, an dem ein Handy klingelte…und noch viel mehr. Push11 war das erste ARG in Deutschland bei dem ein Buch im Mittelpunkt der Rätselgeschichte stand. Wenn Sie selbst nicht dabei waren, können Sie hier gerne noch einmal die wesentlichen Etappen des Prologs nachverfolgen. Ein Prolog, den es erstmals nicht im Buch gibt, sondern nur in der „Realität“: http://www.push11.com/ Aber keine Sorge – wenn Sie darauf keine Lust haben – überhaupt kein Problem. Legen Sie die Füße hoch und warten Sie ganz entspannt ab. Um „Das Kind“ als Buch zu lesen, muss man den Prolog nicht kennen. Beides gehört zwar zusammen, funktioniert aber völlig unabhängig voneinander. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und wie immer eine spannende Zeit Ihr Sebastian Fitzek
Sebastian Fitzek
NACHRICHTEN.
31.12.2007 | Uncategorized