Die Thriller-Kurzgeschichtensammlung ?Tödliche Gaben? ist überraschend auf # 10 der Hardcover-Bestenliste (media control) eingestiegen.
Das wird in erster Linie daran liegen, dass ?Simon Beckett? auf dem Titel steht und das Cover auch einem neuen David-Hunter-Thriller ähnelt.
Tatsächlich aber ist es eine Sammlung von Mini-Thrillern, die sich mit dem Thema ?Weihnachten? beschäftigen und zu denen ich die Ehre hatte, neben Simon Beckett, Friedrich Ani oder Linwood Barclay auch eine Geschichte beisteuern zu dürfen.
Wer einen neuen Beckett erwartet wird vermutlich enttäuscht sein, so wie viele Amazon-Rezensenten.
Wer auf gute Mini-Thriller steht könnte aber mit dem Buch seine Freude haben.
Zu der Qualität des Gesamtbandes schreibt die Amazon Redaktion folgendes:
Aus der Amazon.de-Redaktion:
In gewisser Weise ist Tödliche Gaben eine Mogelpackung. Denn das Cover suggeriert sowohl in seiner Aufmachung als auch in der Druckgröße der darauf verzeichneten Autorennamen, dass es sich bei dem Buch um einen neuen Roman des britischen Beststeller-Autors Simon Beckett handeln würde.
Dessen brillante Hauptfigur, der forensische Anthropologe Dr. David Hunter, kommt in der Eröffnungsgeschichte auch tatsächlich vor, aber eben auch nur in der Eröffnungsgeschichte, in der zwei nackte Leichenreste der Polizei in den schottischen Highlands ein frostiges Rätsel aufgeben. Danach folgen die laut Klappentext ?spannendsten Weihnachtskrimis? von eigentlich auch sehr bekannten (und brillanten) Autoren wie Kate Pepper, Linwood Barcley, Veit Heinchen, Friedrich Ani oder Sebastian Fitzek. Und spätestens, wenn man das Buch nach Fitzeks Geschichte aus der Hand legt, merkt man, dass der Verlag die kleine Mogelei mit den unterschiedlich groß geschriebenen Namen und der Cover-Anleihe an Simon Becketts Die Chemie des Todes gar nicht nötig gehabt hätte.
Ein Problem der Sammlung zeigt dann aber ausgerechnet Becketts Eröffnungsstory, und dieses Problem liegt begründet in der Kürze der Geschichten. Die für den Thriller unabdingbare Entwicklung einer Spannung nämlich, die sich im (hoffentlich) ebenso unvorhersehbaren wie logischen Ende entlädt ? dafür ist in Tödliche Gaben einfach nicht genügend Platz. Und so offenbart das ungewöhnliche Ende in Becketts winterlicher Geschichte ausgerechnet, dass sie gar kein Weihnachtskrimi ist. Aber das schmälert den Lektüregenuss nur minimal. — Thomas Köster